Psylaris Care™

"Die Johannesbad Fachklinik in Bad Fredeburg setzt VR-Brillen ein, um Ängste und Traumata zu heilen. welche Grenzen und Möglichkeiten es dabei gibt. Die Angst ist real, doch die Bilder, mit denen man sie bekämpft, sind es nicht. Mithilfe von VR-Brillen therapiert Sabrina Perick, Psychologin und Mitarbeiterin der Johannesbadklinik in Bad Fredeburg, Ängste und Traumata. Wie die Brille, die in künstliche Welten entführt, helfen kann und wo ihre Grenzen liegen.

Die Spinne, der Unfall, die Angst vor der Enge
Die Spinne sitzt in der Ecke, sie starrt die Patientin an, deutlich sieht diese ihre behaarten Beine. Dann kommt sie langsam auf sie zugekrochen. Die Patientin erstarrt, atmet weiter.

Der Bahnhof ist brechend voll, Menschen drängen sich vorbei, der Zug kommt kreischend zum Stehen, ein Mann bleibt plötzlich stehen und fragt nach dem Weg. Für den Patienten ist die Enge und Nähe kaum zu ertragen. Doch er antwortet. Der Lkw-Fahrer sitzt im Cockpit und macht sich für den Überholvorgang bereit, ein Blick in den Rückspiegel, langsam zieht er den Bock nach links. Er überholt und schert wieder ein. Nichts passiert. Anders als vor Monaten - da kam es zu einem verheerenden Zusammenstoß. Ein Trauma, das ihn seitdem nicht mehr loslässt. Doch hier hat er die Situation im Griff. Alles gut gegangen.

Die Konfrontations-Therapie
Tatsächlich gibt es die Spinne nicht, nicht den übervollen Bahnhof oder die Situation auf der Autobahn. Die Patienten sitzen zusammen mit der Psychologin Sabrina Perick in einem ruhigen Raum in der Johannesbad Fachklinik in Bad Fredeburg.

Sie tragen VR-Brillen. VR steht für Virtual Reality - kleine Computer, die ihnen im 360-Grad Radius eine Umwelt zeigen, die Angst macht, die aber - auch wenn sie real erscheint - nicht wirklich vorhanden ist. „Der Vorteil ist“, erklärt Sabrina Perick, „dass wir hier in Bad Fredeburg Patienten mit ihren Ängsten konfrontieren können, ohne tatsächlich Spinnen zu halten oder einen Bahnhof zu besuchen.“